Jagdrock



Jagdrock


Inventar Nr.: KP 1974/65
Bezeichnung: Jagdrock
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1750
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug: Kassel (?)
Material / Technik: agdrock, Grüne Wildseide, niedriger Stehkragen mit Goldspitze besetzt, frühe Frackform, kurzer Ärmel mit sehr breiter Manchette, Futter wattiert
Maße: Rückenteil 109 cm (Höhe)
Schultern 50 cm (Breite)
Brust 34 cm (Tiefe)


Katalogtext:
Der Jagdrock wurde, entsprechend der zeitgenössischen Mode, als vorne offener Frack aus grüner Wildseide gefertigt, mit niedrigem, Goldspitze besetztem Stehkragen und kurzen Ärmel mit breiten Manschetten.
Bei der Jagd wurde jedoch nicht, wie heute üblich, individuelle Jagdkleidung getragen. Jeder Hof besaß bis weit ins 19. Jahrhundert eine eigene, entsprechend dem Rang seines Trägers, in Tuch, Schnitt und Farbe unterschiedlich gestaltete Hofjagduniform. Das Privileg einen Jagdrock tragen zu dürfen, war dabei streng geregelt, wie auch die erhaltenen Auszüge der Protokolle des Geheimen Rates aus dem Jahr 1782 belegen. Die heute im Hessischen Staatsarchiv im Marburg aufbewahrte Akte über das „Tragen der Jagduniformen und welche dazu die Erlaubnis haben […]“ (HStAM, Bestand 5, Nr.12738) beinhaltet neben einem Schreiben an das Hofmarstallamt, in welchem festgehalten ist, dass „außer dem Hof und Ser.mi Leute(?) niemant als Persohnen der Ersten und Zweyten Classe, oder welchen es specialiter erlaubet worden die Jagd Uniformen tragen sollen“, auch die Meldungen über Gesuche verschiedener Hofbeamte, um das Privileg die Jagduniform auch weiterhin tragen zu dürfen.

Stefanie Cossalter-Dallmann (11.5.2017)



Literatur:
  • Höfische Jagd in Hessen. Ereignis, Privileg, Vergnügen. Katalog zur Ausstellung. Museum Schloss Fasanerie, 13. Juni 2017 - 05. November 2017. Museum Jagdschloss Kranichstein [...]. Hessisches Landesmuseum, 27. September 2019 - 12. Januar 2020. Petersberg 2017, S. 125, Kat.Nr. V.18.


Letzte Aktualisierung: 20.03.2024



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