Steinschlossbüchse
|
Inventar Nr.:
|
KP 1938/277 |
Bezeichnung:
|
Steinschlossbüchse |
Künstler / Hersteller:
|
Wilhelm Geschlin (1662 - 1716)
|
Datierung:
|
um 1700 |
Objektgruppe:
|
Feuerwaffen und Zubehör |
Geogr. Bezug:
|
Kassel |
Material / Technik:
|
Holz, Stahl, Horn, Bein (od. Geweih) |
Maße:
|
115 cm (Länge) 21 cm (Breite) 8,5 cm (Tiefe)
|
Beschriftungen:
|
Signatur: WIL[H]ELM A CASSEL
|
Katalogtext:
Diese im Dekor elegant zurückgenommene Steinschlossbüchse stammt aus der Werkstatt des Kasseler Hofbüchsenmachers Wilhelm Geschlin (1662-1716).
Er setzt bei dieser Jagdwaffe einen sogenannten Stecher ein, eine Vorrichtung zur Feinauslösung des Abzuges. Dazu wird der Stecher vor dem Schuss „eingestochen“, das heißt, er spannt ein federbelastetes Bauteil im Inneren des Schlosses. Wird nun der mit einer schwachen Feder ausgestattete und damit leichtgängige Abzug betätigt, löst der Stecher seinerseits eine starke Feder aus. Auf diese Weise konnte die Waffe beim Schuss, ohne ruckartiges oder kräftiges Abziehen eines schwergängigen Abzugs, besonders ruhig und treffsicher geführt werden. Bei diesen frühen Stechern hat das hintere Züngel, zum „Einstechen“, die leicht gerundete Form eines typischen Abzuges, wohingegen das vordere Züngel, zum Auslösen des Schusses, wie eine Nadel geformt ist.
Wie andere hessische Büchsenmacher verband auch Wilhelm Geschlin bei dieser Jagdwaffen die Vorteile eines Steinschlosses, wie die größere Verlässlichkeit des Zündvorgangs, mit der als besonders treffsicher berühmten Lauftechnik der sogenannten „Müllerbüchsen“ (vgl. KP 1950/27).
Stefanie Cossalter-Dallmann (11.5.2017)
Literatur:
- Höfische Jagd in Hessen. Ereignis, Privileg, Vergnügen. Katalog zur Ausstellung. Museum Schloss Fasanerie, 13. Juni 2017 - 05. November 2017. Museum Jagdschloss Kranichstein [...]. Hessisches Landesmuseum, 27. September 2019 - 12. Januar 2020. Petersberg 2017, S. 89, Kat.Nr. IV.12.
Letzte Aktualisierung: 07.03.2023
Wissenschaftliche Kommentare:
Hier können Sie uns Anmerkungen und Kommentare zu unseren Objekten hinterlassen, die nach Sichtung durch unsere Mitarbeiter allen Lesern angezeigt werden. Bitte beachten Sie, dass die Kommentare nach Freischaltung vollständig öffentlich einsehbar sind und auch von Suchmaschinen durchsucht und verarbeitet werden können - geben Sie daher bitte keine persönlichen Daten an. Möchten Sie uns direkt kontaktieren, wenden Sie sich bitte per E-Mail an info@museum-kassel.de
Bisher wurden keine Kommentare geschrieben.
Einen neuen Kommentar hinzufügen.